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Suizidprävention

Suizidprävention

In Südtirol nimmt sich, statistisch betrachtet, fast jede Woche eine Person das Leben, täglich finden ein bis drei Suizidversuche statt. Am meisten gefährdet sind Menschen, die psychisch krank sind, vor allem diejenigen die unter Depressionen leiden, oder ein Suchtleiden haben. Ein erhöhtes Suizid-Risiko tragen ältere Menschen, Männer, unfreiwillig Vereinsamte, sprich geschiedene und verwitwete Menschen, Arbeitslose, an unheilbaren Krankheiten leidende Personen und allgemein Menschen in schweren Krisen. Auch Jugendliche zählen, je nach persönlicher Situation, zu den sogenannten Risikogruppen.

Die individuellen Gründe für suizidales Verhalten sind meist sehr komplex. Suizide zu vermeiden verlangt daher eine Vielzahl an Maßnahmen und Angebote, denn nur selten ist eine einfache Lösung möglich. Von den Gesundheits- und Sozialdiensten bis hin zur Jugendarbeit oder dem Bildungssektor sind sehr unterschiedliche Bereiche und Berufsgruppen gefordert. Freiwilliges Engagement und Selbsthilfegruppen leisten zusätzlich wichtige Dienste für betroffene Menschen. Um dem Phänomen entgegenzuwirken und die vorhandenen Kompetenzen besser zu bündeln, wurde ein südtirolweites Netzwerk zur Suizidprävention ins Leben gerufen. Es wurde im Jahr 2017 mit dem Ziel gegründet, Verbesserungspotential im Umgang mit Suizid, mit gefährdeten Personen sowie mit Angehörigen auszumachen. Gleichzeitig sollen verschiedene Präventions- und Hilfsangebote entweder ausgebaut oder sichtbarer gemacht werden. Koordiniert wird das Netzwerk Suizidprävention von der Caritas in enger Zusammenarbeit mit dem Forum Prävention, Telefono Amico und Vertretern der psychiatrischen und psychologischen Dienste, der Europäischen Allianz gegen Depression, der Freien Universität Bozen, der Notfallseelsorge, der Notfallpsychologie, der Kinder- und Jugendanwaltschaft, des Landesamtes für Kinder- und Jugendschutz und soziale Inklusion sowie der Deutschen und Italienischen Bildungsdirektion der Autonomen Provinz Bozen. Bei Fragen zum Netzwerk stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. E-Mail: Suizidpraevention(at)caritas.bz.it.

Seelische Erste-Hilfe

Seelische Erste-Hilfe

Es ist ein Ziel des Netzwerks Suizidprävention den Umgang mit seelischer Not sowie mit betroffenen Personen in der breiten Bevölkerung verstärkt zu fördern.

Familie und Freunde, Kolleg*innen, aber auch Passanten, sollten über die grundlegenden Informationen verfügen, um bei bestimmten Symptomen aufmerksam sein und wenn nötig intervenieren oder rasch Hilfe holen zu können. Psychische Erkrankungen sind weiter verbreitet als viele denken. Nicht alle Formen führen zwangsläufig zu Suizidalität, genauso wenig können seelische Krisen sicher vorhergesagt werden. Allerdings sollten die Konsequenzen der verschiedenen Krankheitsbilder niemals unterschätzt werden. Wegsehen ist in jedem Fall die schlechteste Lösung. Besonders akute psychische Krisen erfordern, genauso wie physische Notfälle, schnelle Maßnahmen durch Andere. Auch hier sollten Privatpersonen auf seelischer Ebene notwendige Erste-Hilfe-Handlungen durchführen bevor professionelle Hilfe vor Ort ist. Denn so können möglicherweise schwerwiegende Folgen verhindert und sogar Leben gerettet werden.

Das primäre Ziel einer Art „Erste-Hilfe-Schulung für die Seele“ ist, die Teilnehmer*innen ganz allgemein für psychische Probleme und Erkrankungen zu sensibilisieren. Die Teilnehmer*innen trainieren außerdem die generell wichtige Fähigkeit des "Zuhörens" die auch für andere Situationen des Alltags hilfreich sein kann. Allerdings ist es wichtig zu verstehen, dass sie keine fachliche Beratung oder gar Therapie ist oder diese ersetzen kann. Es geht allein darum, betroffenen Personen ein Gefühl der Sicherheit und Hoffnung zu geben sowie den Zugang zu sozialer, medizinischer und emotionaler Unterstützung zu erleichtern.

Verschiedene Mitglieder des Südtiroler Netzwerks Suizidprävention bieten spezifische Formen von sog. „Seelischen Erste-Hilfe-Kursen“ an. Interessierte Personen, Vereine oder Organisationen können sich gerne an das Netzwerk wenden. E-Mail: Suizidpraevention(at)caritas.bz.it

Anhang: Erste-Hilfe für die Seele – Anleitungen für aufmerksame Mitmenschen im Alltag

Netzwerk-Tagungen

Netzwerk-Tagungen

Ziel des Netzwerks Suizidprävention ist es, jährlich eine öffentliche Tagung zu organisieren. Diese findet rund um den Welttag der Suizidprävention am 10. September statt.

Die Unterlagen zu den bisher stattgefundenen Tagungen finden Sie hier:
10.5.2018 in Bozen Anlagen: Programm, Presseaussendung, Bericht, World-Café Flipcharts
10.9.2019 in Brixen Anlagen: Programm, Presseaussendung, Präsentation Osthoff, Präsentation Koler, Präsentation Kranebitter, Präsentation Tschiesner
10.9.2020 in Bozen Anlagen: Programm, Presseaussendung, Präsentation Koler
10.9.2021 in Bozen Anlagen: Programm, Presseaussendung, Präsentation 'invito alla vita'(1), Präsentation 'invito alla vita'(2), Präsentation 'urgenza psicologica', Präsentation Krisenhilfe Oberösterreich, Präsentation Krisendienst Oberbayern, Ergebnisse der Netzwerk-Umfrage​
• 09.09.2022 in Bozen Anlagen: ProgrammPresseaussendung, Präsentation Leitner, Präsentation MerliUmfrage zum Thema Vertrauen
 
 
Bei Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
E-Mail: Suizidpraevention(at)caritas.bz.it.
 

Umfragen

Umfragen

Im Vorfeld der Tagung am 10. Mai 2018 hat das Netzwerk unter Fachleuten und anderen Interessierten eine Umfrage über Suizidprävention in Südtirol durchgeführt.

Von Mitte März bis Ende April haben sich mehr als 380 Personen aus dem Sanitäts-, dem Bildungsbereich, der sozialen Arbeit, aus der Freiwilligenarbeit sowie Vertreter der Jugendarbeit, der Medien oder der Kirche daran beteiligt. Die Umfrageergebnisse machten deutlich, dass mehr als die Hälfte der Teilnehmer die Sichtbarkeit der bereits existierenden Dienste und Angebote im Bereich Suizidprävention für nicht ausreichend hält. Darüber hinaus wurde eine Reihe von Maßnahmen oder Angebote genannt, welche am dringendsten eingeführt oder verstärkt werden sollten: fast zwei Drittel der Umfrageteilnehmer forderten, die Lebenskompetenzen und Krisenresilienz, besonders von Kindern und Jugendlichen, zu stärken. Des weiteren wurden die Förderung der psychischen Gesundheit auf lokaler oder Landesebene sowie gezieltere Sensibilisierungsmaßnahmen angemahnt. Mehr als 40% der Befragten sprachen sich zudem für die gezielte Schulung der Medien und anderer besonderer Berufsgruppen aus (z.B. Hausärzte, Apotheker, Ordnungskräfte, Lehrer oder Pfleger).

Die ausführlichen Ergebnisse der Umfrage finden Sie hier.

Umfragen zum Thema Krisenintervention:

Bereits seit Längerem wird im Netzwerk Suizidprävention regelmäßig über die Themen Kapazitäten bzw. Ressourcen im Sanitätssystem und die Erreichbarkeit von professionellen Fachdiensten für Menschen in psychischen Krisensituationen gesprochen.
Es ist klar, dass Handlungsbedarf besteht, allerdings fehlten noch umfassende, konkrete Anhaltspunkte, um angemessene Maßnahmen und Lösungen erarbeiten zu können. Daher wurde im Mai 2021 eine Umfrage durchgeführt, um detaillierte Informationen über den Status quo der Krisenintervention in Südtirol sammeln.

Die Ergebnisse dieser Umfrage finden sich hier.
 
Darüber hinaus wurde die Netzwerktagung am 10. September 2021 dem Thema gewidmet, mit dem Titel „Krisenintervention – Praxisbeispiele im Vergleich“ (unter „Netzwerk-Tagungen“).

Um die Ergebnisse der Tagung vom 10.9.2021 zu vervollständigen und um alle Meinungen an der Erarbeitung von neuen Interventionsstrategien im Bereich Suizidprävention zu beteiligen, wurde eine kurze Umfrage durchgeführt.

Die Zusammenfassung der Ergebnisse finden sich hier.


Bei Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
E-Mail: suizidpraevention@caritas.bz.it
 
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